Heute möchte ich euch eine Geschichte erzählen, die so lehrreich ist, dass sie glatt aus einem Lehrbuch für Softwareunternehmen stammen könnte. Es geht um die Kunst der Vereinfachung und wie eine winzige Änderung alles verändern kann. Klingt interessant? Dann lasst uns eintauchen.
2019 standen wir vor einem Rätsel. Unsere Software war top-notch, unsere Website strahlte im besten Web-2.0-Glanz, und doch, unsere Konversionsrate war alles andere als beeindruckend. Nach stundenlangem Brainstorming und unzähligen Tassen Kaffee kam die Erleuchtung: Waren wir zu gierig nach Daten?
Bis dahin hatten wir eine lange Liste von Anforderungen für die Registrierung aufgestellt. Firmenname, Vorname, Nachname, Adresse, Telefonnummer, E-Mail – wir wollten alles wissen. Und genau da lag das Problem. In unserer Datenhunger hatten wir eine Hürde geschaffen, die viele potenzielle Nutzer abschreckte.
Also beschlossen wir, radikal zu handeln. Wir reduzierten die Anforderung auf das absolute Minimum: die E-Mail-Adresse. Das war’s. Kein Firlefanz, keine Hürden, nur ein einfacher Schritt in die Welt unserer Software. Und die Ergebnisse? Umwerfend. Unsere Konversionsrate schoss um 80% in die Höhe.
Aber halt, da war noch mehr. Nachdem sich die Nutzer angemeldet hatten, führten wir sie durch einen interaktiven Einrichtungsassistenten, um die restlichen Informationen zu sammeln. Aber jetzt waren sie bereits engagiert, neugierig und bereit, ein paar Minuten mehr zu investieren.
Was können wir aus dieser Erfahrung lernen? Erstens, dass Nutzerfreundlichkeit und Einfachheit König sind. Wir leben in einer Welt, in der die Aufmerksamkeitsspanne kürzer ist als ein Tweet, und die Bereitschaft, komplexe Formulare auszufüllen, nahezu nicht vorhanden ist.
Zweitens, dass es manchmal nötig ist, gegen den Strom zu schwimmen. Indem wir die Anzahl der Registrierungsschritte reduzierten, haben wir gegen jede konventionelle Weisheit verstoßen, die besagt, dass man so viele Daten wie möglich sammeln sollte. Aber genau diese Bereitschaft, anders zu denken, hat den Unterschied gemacht.
Zum Schluss, liebe Freunde, ist die Moral von der Geschicht: Manchmal ist weniger mehr. Eine einfache E-Mail-Adresse kann der Schlüssel zum Erfolg sein, solange man bereit ist, den Nutzern zu zeigen, warum es sich lohnt, den nächsten Schritt zu machen.
Also, bevor ihr das nächste Mal ein Formular entwerft oder eine Funktion implementiert, fragt euch: Könnte es einfacher sein? Denn wie wir gesehen haben, kann eine kleine Änderung einen riesigen Unterschied machen.
Bis zum nächsten Mal,
Euer Robert